♥ Multi-dimensionale Weiblichkeit ♥
Von der ersten Frau Adams zur Abtrünnigen, Dämonin und der wilden, nach Gleichberechtigung strebenden berüchtigten Frau – Lilith repräsentiert in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Rollen. Lilith ist keine neuzeitliche Figur ihr Name findet sich bereits in der Hochkultur der Sumerer im 3. Jahrtausend v. Chr. und bei den Babyloniern um 1800 v. Chr. Signifikant ist ihre Beschreibung im Gilgamesch-Epos der Babylonier, in dem sie als Dämonin und mit der Unterwelt verbunden skizziert wurde. Während Lilith in der Bibel relativ wenig Raum einnimmt mit einer Erwähnung vom Propheten Jesaja (Jes 32,14), der sie mit dem dem Untergang geweihten Ort Edom verbindet, wird sie im jüdischen Volksglauben von jüdischen Gelehrten wie Ben Sirach im Mittelalter als erste Frau Adams beschrieben. In dieser Rolle weigerte sie sich gemäß der Schriften sich unterzuordnen und wurde nach Anrufung von Gott zur Gleichberechtigung aus dem Garten Eden vertrieben und Eva als passende Frau für Adam aus dessen Rippe erschaffen. Viele weitere Mythen, Legenden und Geschichten ranken sich um diese facettenreiche und starke Frauenfigur der Geschichte. Sie wird vor allem Verbunden mit folgenden Themen: Schatten, Dämon, Sexualität und sexuelle Verführung, Befreiung aus alten Systemen, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Rebellion, die Transformation von matriarchalischen und patriarchalischen Systemen. In der Summe ist und bleibt Lilith eine mystisch-mythische Figur mit multi-dimensionalen Aspekten und Facetten.