♥ Spirituelle Ich-Bin Präsenz ♥
Monade. Das Wort klingt irgendwie nach Kosmos, Unendlichkeit und Unbestimmtheit. Oder, wie empfindest Du es? Je nachdem in welchen Kontext man die Definition einer Monade stellt, steckt ein Körnchen Wahrheit in unserem Mini-Brainstorming. Das Wort selbst leitet sich von altgriechisch „monás“ ab und bedeutet so viel wie „Einheit“. Der Begriff hat eine lange Tradition in der Naturphilosophie, der Mathematik und in verschiedenen Religionen: Die Pythagoräer, Platon, aber auch die christliche Mystik und die jüdische Kabballa beschäftigen sich intensiv mit dem Begriff der Monas. Der Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) verwendete in seiner Monadologie (1714) das erste Mal den Ausdruck Monade. Im Kern geht es in all diesen Disziplinen um die Umschreibung der Einheit. In der Mathematik der Antike tauchte das Wort augenscheinlich zuerst auf. Hier wird die Monas als die unzählbare Einheit oder Masse definiert, aus der das Teilbare, also die Zahl, entsteht. In der Arithmetik – der Lehre der Zahlen – galt die Monas als das Minimum des Unzählbaren. So wie der Punkt die kleinste der geometrischen Größen darstellt. Im philosophischen, naturphilosophischen und religiösen Zusammenhang der Antike und des Mittelalters wurde die Monade ebenfalls als Ursprungsprinzip für den Übergang von etwas Unzählbarem in die Dreieinigkeit bezeichnet: Gott als Schöpfer, Jesus Christus und der Heilige Geist. Schöpfer, Vater und Mutter. Das Göttliche, das Göttlich Männliche und das Göttlich Weibliche. Das Prinzip der Trinität – die Dreiheit von Schöpfer, Vater und Mutter – findet in der Herausbildung eines Glaubens an einen Gott den Ursprung. Im Vordergrund dieser Theorien und Philosophien steht also die mit dem Verstand kaum erfassbare, undefinierbare, aber trotzdem vorhandene Einheit von etwas. Und obwohl diese Einheit nicht direkt und konkret für unseren Verstand definierbar ist und abstrakt erscheint, hat sie eine Art Identität. Die Identität der unzählbaren Einheit oder die Identität von Gott. So, jetzt kommen wir zum Spirituellen Kontext. Entsprechend der anderen Disziplinen könnte man die Monade im Rahmen einer Seelen-Theorie als die höchste Ebene einer Individual-Präsenz oder Essenz verstehen: die Ich-Bin Präsenz. Aus dieser Präsenz könnten sich die Seelen-Familien mit ihren spezifischen Merkmalen herausgebildet haben. Dadurch würde eine weitere Stufe der Identitätsstiftung auf Seelen-Ebene erfolgen. Es gibt zum Beispiel die Seelen-Familie der Heiler und Lehrer, die Seelen-Familie der Pioniere und Entdecker und viele andere Seelen-Familien. Schlussendlich ist es eigentlich auch nicht wirklich wichtig, wie Monade tatsächlich definiert wird. Allerdings sind wir Menschen auf unserer Reise – unserer Seelen-Reise – immer auf der Suche nach Identifikation. Und das ist auch gut so. Denn nur, wenn man weiß, wer man wirklich ist, welchen Auftrag man hat und wo der eigene Platz ist, kann man Ziele definieren, Neues entdecken und Dinge wieder loslassen. Und in das reine Bewusstsein des Seins vollkommen eintauchen. Wenn man das möchte.